16 Fotos: Uganda Red Cross/Robert Kasumba IM EINSATZ Die Projektteilnehmerinnen lernen, Produkte aus Recyclingmaterial herzustellen, und erarbeiten sich durch den Verkauf ein eigenes Einkommen. Lebensbedingungen nachhaltig verbessern Das Projekt „Skybird“ ermöglicht Frauen in Ostafrika langfristige Einnahmequellen. kümmern sich dabei um die Entleerung von Latrinen und die Entsorgung von Haushaltsmüll. In Kursen haben sie gelernt, aus Plastik- oder Papiermüll neue Produkte herzustellen, die sie dann wiederum verkaufen können. Auch die Seifenproduktion oder die Herstellung von wiederverwendbaren Binden lernen die Frauen in Kursen. Gesteigertes Selbstbewusstsein Die Frauen sind selbstständig und generieren damit ihr eigenes Einkommen. Weil das Bewusstsein dafür gestärkt wird, beteiligen sich die Gemeindemitglieder aktiv an der Müllentsorgung und sorgen dadurch für ein sauberes Umfeld. Die Wastepreneur Groups sind zudem lokale Vorbilder für junge Frauen. Der WASH- Bereich ist oft sehr technisch und von Männern dominiert. „Dass dort nun Frauen in der Vorreiterrolle sind, Um die Lebensbedingungen der Menschen in Ostafrika zu verbessern, startete Ende 2018 das fünfjährige Projekt „Skybird“ – mit Fokus auf Äthiopien und Uganda. Nun läuft das Projekt aus. Manuel Lackmaier ist Programmverantwortlicher des Österreichischen Roten Kreuzes für Ostafrika und lebt selbst in Uganda. Er ist seit 2020 dabei und zieht Bilanz: „Mit Skybird verfolgen wir einen innovativen Ansatz, weil wir gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort, vor Neue Jobs: Entleerung und Instandhaltung von Latrinen. allem mit den Gemeinden, verschiedene Kleinprojekte entwickeln. Die Menschen sind von Beginn an stark eingebunden und bekommen die Verantwortung übertragen, die Projekte langfristig zu betreiben. Nur so entsprechen die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit auch den jeweiligen Bedürfnissen und Ansprüchen vor Ort.“ Geschlechterspezifische Ungleichheit Der Hauptfokus liegt auf Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) sowie auf dem Geschlechteraspekt. „In den Gemeinden sind die Alltagsaufgaben genau definiert. Frauen und Mädchen sind meistens für die Besorgung von Wasser zuständig und müssen dafür weite Strecken zurücklegen. Das ist nicht ungefährlich. Unser Ziel: den Dialog fördern, um das gegenseitige Verständnis zu stärken und Burschen und Männer aktiv in eine gerechte Aufgabenverteilung einzubinden“, erklärt Lackmaier. In Kampala, der Hauptstadt von Uganda, wurden sogenannte „Wastepreneur Groups“ gebildet. Frauen Michael Opriesnig (li.) dankt Manuel Lackmaier für seinen Einsatz. ist für andere Frauen wieder Antrieb und Motivation“, berichtet Manuel Lackmaier. Folgeprojekt geplant ÖRK-Generalsekretär Michael Opriesnig ist stolz auf die Arbeit von Manuel und seinem Team: „Im Zuge des Projekts ‚Skybird‘ wurde sehr viel erreicht und ein Folgeprojekt steht bereits in den Startlöchern. Es soll die geschlechterspezifische Ungleichheit weiter reduzieren. Denn durch die neuen Einkommensquellen für Frauen verschieben sich die traditionellen Rollenbilder. Das erfordert einen verstärkten Dialog in den Gemeinden. An dieser Stelle ein großes Danke für den unermüdlichen Einsatz in Uganda.“ B Hier erfahren Sie mehr über das Projekt Skybird: www.roteskreuz.at/blog mein Rotes Kreuz | November 2023
Fotos: ÖRK/LV Steiermark Lucas Kundigraber 20 Monate Leid und Zerstörung Und seit 20 Monaten helfen Ihre Spenden den Menschen im Kriegsgebiet in der Ukraine. Am 24. Februar 2022 begann die größte humanitäre Krise in Europa seit dieses dem tollen Zweiten Teams Weltkrieg, konnte eine der Dank vermisste langjährige Frau rasch Frieden gefunden auf werden. unserem Kontinent liegt seitdem in Trümmern. Das Juli Leben haben änderte Hündin sich Isis für Ende mehr und als ihr 43 Hundeführer Millionen Menschen Thomas schlagartig: Lischnig Viele im flohen Einsatz die eindrucksvolgrenzenden gezeigt, Nachbarländer dass sie ein oder bes- antens Richtung eingespieltes Westeuropa, Team andere sind. Dabei blie- haben – vor sie allem einer jene, als vermisst die besonderen gemeldeten Schutz Bewohnerin benötigen und eines zu steirischen alt oder zu Pflegezentrums krank für die Flucht wohl sind. das Leben „Seit gerettet. Monaten Nachdem befinden die wir Frau uns als nun abgän- im 20 gig Großeinsatz gemeldet und worden unterstützen war, rückten gemeinsam Lischnig mit dem und Ukrainischen Isis mit ande- Ro- Thomas ten Kreuz und anderen Partnern die am meisten betroffenen Menschen in der Ukraine, ihren Nachbarländern und in Österreich. Die notwendige E-MAIL AUS Gerald Kern und Helmut Weber im Rotkreuz-Archiv in Laubegg. Ende 2021 habe ich für das Rote Wenn Kreuz die Gerald damals Kern noch über kleinen das Hilfsprogramme Rotkreuz-Archiv für die in Ukraine Laubegg Nur spricht, drei Monate merkt man spä- übernommen. ihm ter war seine alles Begeisterung anders. Unmittelbar für die Geschichte nach Kriegsbeginn des Roten Kreuzes begannen sofort wir an. sofort „Wir mit wollen Nothilfe. die Plötzlich historischen mit einem so großen Hilfsbedarf kon- Helfer auf vier Pfoten ren Suchhundestaffeln an, um bei der Suche zu helfen. Dank der gut ausgebildeten Spürnase von Isis konnte die Vermisste rasch wohlauf gefunden werden. Die Erleichterung über den glücklichen Ausgang der Suchaktion war bei allen Beteiligten groß. „Unser jahrelanges Training hat sich gelohnt. Ich freue mich, dass wir die Frau rasch gefunden haben, und bin stolz auf meine MEINE Isis“, so SPENDE Hundeführer Thomas Lischnig. Hilfe wird ganz genau abgestimmt, Viel damit Übung sie auch nötig dort ankommt, wo sie Damit gerade die benötigt Teamarbeit wird“, zwischen berichtet Suchhundeführer Rotkreuz-Generalsekretär und Hund Michael im Ernstfall Opriesnig. so reibungslos wie bei diesem Einsatz funktioniert, braucht es Hilfe viel vom Übung. Roten Die Kreuz Ausbildung der Hunde Das Rote dauert Kreuz leitet etwa Hilfsprogramme in danach den wird Schwerpunktregionen ständig trainiert. zwei Jahre. Auch Um Lwiw, auf Transkarpatien, die Suche vorbereitet Kiew, Tschernihiw, müssen Mykolajiw, die Suchhundestaffeln Saporischschja und zu sein, Donezk. Es werden Lebensmittelgutscheine, Medikamente, Hygienepakete und Generatoren verteilt. Notunterkünfte für Menschen auf der Flucht wurden ausgestattet, in Lwiw wurde ein Mutter-Kind-Heim errichtet. Mobile Gesundheitsdienste betreuen ältere Menschen und Menschelaufend mit Prüfungen Behinderungen absolvieren, in abgelegenen Gebieten. sie beweisen, dass sie nicht bei denen nur „Im bei Ausblick Tag, sondern auf den auch nun bei schon Nacht Personen zweiten Kriegswinter aufspüren haben können. wir unsere Hilfe angepasst. Durch die An- Im Rotkreuz-Einsatztrainingszentrum griffe in Eisenerz zerstörte üben Fenster die Suchhundeteampariert, auch, für die sich bitterkalte unter Trümmern Jahreszeit wurden re- fortzubewegen ist die Ausgabe von und Heizgeräten Verschüttete und aufzuspüren. Decken in Vorbereitung“, so Michael B Opriesnig. „Selbst wenn der Konflikt morgen enden würde – der Wiederaufbau in der Ukraine wird Jahrzehnte dauern. Das Rote Kreuz wird so lange wie nötig vor Ort sein und den Menschen helfen, die Unterstützung benötigen. Danke für Ihre Spende!“ B MEINE SPENDE Kennwort: Ukraine – Hilfe für Menschen im Konflikt IBAN: AAT57 2011 1400 1440 0144 Einer der Suchhunde im Übungseinsatz. BIC: GIBAATWWXXX www.jetzt-helfen.at/projekt/ ukraine Der Rotkreuz-Geschichte auf der Spur Jeden Donnerstag können Interessierte im Schloss Laubegg in die Geschichte des Roten Kreuzes eintauchen. Ihre gut trainierten Spürnasen machen die Suchhunde des Roten Kreuzes zu Lebensrettern. seiner Jugend sammelt er privat Rotkreuz-Briefmarken und -Karten. DER UKRAINE Seit 20 Jahren bestückt er, unter Camilla Mittelberger (32) ist Rotkreuz-Delegierte anderem und auch seit mit zwei seinen Jahren privaten in der Ukraine im Einsatz. Derzeit ist sie als Programmkoordinatorin Exponaten, das offizielle in Kiew steirische tätig. Rotkreuz-Archiv, das sich aktuell in frontiert zu werden war schon sehr Stromausfälle Schloss Laubegg in Kiew. befindet. Im Frühling Gemeinsam mit die Helmut vielen Luftangriffe, Weber betreut allein er herausfordernd. dann Seit Juli 2022 bin ich immer wieder in der Ukraine, um gemeinsam Archiv Nächten und Schutz einen suchen. Lagerraum. Aber klar hier im Mai einen mussten Ausstellungsraum, wir in 20 von ein 31 mit dem Ukrainischen Roten Kreuz ist auch, man gewöhnt sich an die und anderen Rotkreuz-Partnern Situation. Lebendige Bereits Geschichte seit dem Sommer Hilfsprogramme in den Schwerpunktregionen Lwiw, Transkarpaformen, der Hilfsprogramme Orden und für Auszeichnun- den kom- arbeiten Neben medizinischen wir an den Vorbereitungen Geräten, Unitien, Kiew, Tschernihiw, Mykolajiw, gen, menden Anstecknadeln Winter, reparieren und Pokalen etwa Saporischschja und Donezk umzusetzen. Wir sorgen für die Vertei- wie alte Decken Rotkreuz-Kutsche. oder Öfen. Auf der Su- Fenster befindet und sich beschaffen im Archiv auch Hilfsgüter eine lung von Lebensmittelgutscheinen, che Ich nach besuche neuen unsere Sammlerstücken Projekte regelmäßig Gerald und spreche Kern Rotkreuz-Dienst- mit den Men- Hygienepaketen sowie Medikamenten und versorgen geflüchtete Menschestellen in ab den und Dörfern. kontaktiert Die auch zeigen pri- fährt Gegenstände schen in Notunterkünften erhalten und mit herzeigen, damit auch spätere Generatio- Häusern Laufe der und Jahre berichten auf etwa von 15.000 ihren dem vate mir die Sammler. Fotos von So ist ihren das zerstörten Archiv im Allernotwendigsten. nen Die sehen, volatile wie einfach Sicherheitslage die Anfänge erschwert aus die denen Hilfsleistungen sich das moderne – wir wird emotional. die Rotkreuz-Geschichte Und gleichzeitig sehe ich, im Schicksalsschlägen. Exponate angewachsen. Das ist Durch oft sehr sie waren, wissen Rote Kreuz ja nicht, entwickelt wann wieder hat“, erklärt etwas Archiv wie die lebendig. Hilfe dort Ein ankommt, Besuch wo lohnt sie Gerald passieren Kern wird! seine Im Motivation. vergangenen Seit sich! benötigt wird. Das ist meine Motivation. B Winter waren es vor allem die vielen B mein Rotes Kreuz | November 2023 17
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