NOTRUF 144



Mein Rotes Kreuz, das Magazin für Hilfe und Menschlichkeit, erzählt, wo und wie wir da sind, um zu helfen. Es erscheint vier Mal im Jahr mit einer Gesamtauflage von 620.000 bis 710.000 Stück und wird per Post an Mitglieder, Spender_innen und Mitarbeiter_innen versandt.
Aufrufe
vor 1 Jahr

Mein Rotes Kreuz 04/2024- Ausgabe Steiermark

10 ENGAGEMENT FRAGEN AN

10 ENGAGEMENT FRAGEN AN Die jungen Teilnehmer stellten ihr Erste-Hilfe-Wissen unter Beweis. Michael Goldgruber Helga Kromp-Kolb Die 75-jährige Wienerin ist Meteorologin und Klimaforscherin. Sie fasst in ihrem aktuellen Buch „Für Pessimismus ist es zu spät“ die Herausforderungen zusammen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Ein heißer Sommer liegt hinter uns. Aber hat es die nicht auch in der Vergangenheit gegeben? Früher war es auch heiß. Jetzt werden die Temperaturen zunehmend lebensbedrohlich. In Teilen der Welt wird es in manchen Jahreszeiten für die Menschen schwierig sein, zu überleben, vor allem wegen großer Hitze. Wie kann eine Organisation wie das Rote Kreuz helfen, lokal und international? Es geht darum, Menschen auf Extremwetterereignisse vorzubereiten. Das Rote Kreuz kann informieren, Veränderungen bewirken. Für jemanden, der mir in der Not hilft, habe ich eher ein offenes Ohr als für abstrakte Forderungen. Ist die Klimakatastrophe aufzuhalten? Noch sind wir nicht gescheitert. Wir könnten mit notwendigen Veränderungen Missstände beseitigen, das Klima schützen. Es geht nicht darum, warum etwas nicht funktioniert, sondern darum, was wir tun können, damit Änderungen funktionieren und unser Leben verbessern. Junges Engagement beim Bundesjugendcamp Angebot zur Nach einer fünfjährigen Pause fand wieder der größte Erste-Hilfe-Bewerb Sprachförderung des Jugendrotkreuzes statt. Für die größte Jugendveranstaltung des Roten Kreuzes reisten und in psychischer Gesundheit sowie theoretisches Wissen in Erster Hilfe im Juli mehr als 1.200 Jugendliche ihre humanitäre Wertebildung unter Soziale aus ganz Isolation Österreich kann nach Graz, eines Beweis. der Am Lernhäuser. Ende konnten Sie sich hatte Teams das um krank vier spannende machen Tage – sprechen inmitten der aus Glück, Oberösterreich einen Platz und zu bekommen. der Steiermark ihr als regelmäßig Gewinner durchsetzen. beim Lernen ge- Rotkreuz-Gemeinschaft hilft. Sprachkenntnis zu erleben. Seit Was alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbindet, war für die Ju- Spaß große Fortschritte beim Miteinander gemacht. Ausflüge holfen wird, hat sie in der Schule vorausgesetzt! Stellen gendgruppenmitglieder Sie sich vor, Sie ganz kommen klar sind Neben für dem Maya Bewerb die Krönung wurde der ein Lernhausbesuche. Überglücklich Rahmenpro- erzählt abwechslungsreiches definierbar: ein Land, „Man ohne findet die Freunde Landessprache anderen zu sprechen. helfen. Das Sie gehen Beste gramm, sie, dass sie bestehend heuer zum aus ersten Workshops Mal in und kann am dort Jugendrotkreuz in die Schule und ist, dass können die dem Leu- und ihrem Freizeitaktivitäten, Leben ein Museum angeboten. besucht Unterricht zusammenhelfen“, nicht folgen, so die weil jungen Sie Der hat. Spaß, Im Kino die war Gemeinschaft sie mit der und Gruppe das Menschen nichts verstehen. unisono. Unsicherheit, die Zusammenkommen auch schon. Hause standen geht mit beim ihr oft Im überspielt Rahmen eines wird, Bewerbs macht sich stellten breit. Bundesjugendcamp niemand ins Museum immer oder ins im Kino, Mittelpunkt. einfach weil weder Zeit noch Geld B die Es entsteht Jugendlichen ein Gefühl ihr praktisches der Einsamkeit. Die Gefahr: soziale Isolation. vorhanden und sind. Lernhäuser in Graz SIEGERTEAMS Dem Roten Kreuz Steiermark ist es Jugend MEINE II (14 bis 17 SPENDE Jahre): ein Anliegen, sich für die gute Eingliederung von Menschen mit Migra-Liebochtionshintergrund zu engagieren und RescueSMARTies, auf ihrem Weg Salzburg in eine aussichts- 1379 Punkte Sie Steiermark möchten Kinder und Jugendliche 1407 Punkte damit sozialer Isolation vorzubeugen. Rettungsteufl reiche Zukunft 2, Salzburg unterstützen? 1356 Punkte Um das zu erreichen, setzt die Fachabteilung Lernhilfe auf vielfältige Landesbank Steiermark, Jugend Spendenkonto I (11 bis 14 Jahre): Raiffeisen Angebote der Sprachförderung. Krenglbach IBAN: 1, AT45 Oberösterreich 3800 0007 0562 876 5843 Punkte Eines dieser Angebote sind die bei-Feldbacden Lernhäuser in Graz. Maya geht in Kirchbach MIX, Steiermark 869 Punkte Verwendungszweck: Mini, Steiermark Lernhaus 861 Punkte B ÖRK/LV STMK/Kundigraber ÖRK/Vidic mein Rotes Kreuz | November 2024

ÖRK/Thomas Marecek Sommercamps sorgen für Chancengleichheit Mit einem neuen Ferienbetreuungsangebot für Kinder setzt sich das Jugendrotkreuz für mehr Inklusion ein. Beim „Inklusiven Feriencamp“ des Jugendrotkreuzes werden im Sinne des Inklusionsgedankens sowohl Kinder mit als auch Kinder ohne Behinderung eingeladen. Dadurch sollen beide Gruppen die Lebensrealität der anderen kennenlernen und diese besser verstehen lernen. „Durch die inklusive Gruppe werden Vorurteile sowie Ängste abgebaut und es wird mehr Toleranz entwickelt“, erklärt Sonja Kuba, Leiterin des Österreichischen Jugendrotkreuzes. Zum Programm des Camps zählen Freizeitaktivitäten und Workshops. So wird bei manchen Kindern die Begeisterung für ein neues Hobby ge- weckt. „Kinder mit Behinderung erleben häufig, dass man ihnen zu wenig zutraut. Durch die Workshops zu Tanz und Bewegung wachsen sie über sich hinaus, das gibt ihnen Selbstbewusstsein“, so Judith Hinteregger, Projektleiterin der Sommerund Therapiecamps. Erholungsaufenthalt Das Juniorcamp ermöglicht Kindern mit schwerkranken oder alleinerziehenden Eltern zwei unbeschwerte und erlebnisreiche Wochen am slowenischen Meer. Begleitet werden sie dabei von Betreuern mit sozialpädagogischer Ausbildung, die immer ein offenes Ohr für die Teilnehmer haben. „Unsere Sommercamps bieten einen schönen Mehrwert: Die Kinder vernetzen sich untereinander, um auch nach den Camps in Kontakt zu bleiben. Sie unterstützen sich gegenseitig und freuen sich darauf, einander wiederzusehen“, erzählt Judith Hinteregger. B MEIN KONTAKT Sommercamps Weitere Details zur Ferienbetreuung des Jugendrotkreuzes erfahren Sie hier: www.jugendrotkreuz.at/ freizeit-jugendarbeit/ sommercamps 11 An einem Julitag im Jahr 2023 steht Fabiano in der Küche und bereitet sich eine Mahlzeit zu, als er im Vorzimmer ein lautes Poltern hört. „Ich dachte, dass eine Kiste heruntergefallen ist, und habe nach meinem Papa gerufen“, erinnert sich der 11-Jährige. Als er keine Antwort erhält, läuft er ins Vorzimmer. Dort liegt sein Vater nach einem Sturz von der Dachbodentreppe bewusstlos auf dem Boden. „Ich dachte nur: Was ist mit Papa los?“, so Fabiano über bange Momente. Er erinnert sich an den in der Schule besuchten Erste-Hilfe-Kurs, reagiert schnell und richtig. „Ich sprach ihn an und kontrollierte seine Atmung – er war bewusstlos. Ich MEINE RETTUNG „Was ist mit Papa los?“ Fabiano (11) brachte ihn in die stabile Seitenlage, wählte 144, setzte einen Notruf ab und öffnete das Einfahrtstor“, berichtet der junge Steirer. Kurz darauf trifft der Wagen des Roten Kreuzes ein. Fabianos Vater wird ins UKH Graz gebracht. Diagnose: schwere Gehirnerschütterung und Schädelprellung nach einem Sturz aus eineinhalb Metern Höhe, bei dem er mit dem Kopf gegen den Türstock geprallt war. „Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Ich bin sehr stolz auf Fabiano“, so Herr Vorhauser. Seit Jänner ist sein Sohn beim Jugendrotkreuz, für seine vorbildliche Reaktion erhielt er eine Lebensretter- Urkunde und den DDr.-Lauda-Preis, eine der höchsten Auszeichnungen des Roten Kreuzes. Fabianos Berufswunsch: „Rettungssanitäter werden und Medizin studieren.“ (ÖRK) Markus Hechenberger mein Rotes Kreuz | November 2024

Mein Rotes Kreuz

© 2021 ÖSTERREICHISCHES ROTES KREUZ

Sie sind hier: / Mein Rotes Kreuz Magazin