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Mein Rotes Kreuz, das Magazin für Hilfe und Menschlichkeit, erzählt, wo und wie wir da sind, um zu helfen. Es erscheint vier Mal im Jahr mit einer Gesamtauflage von 620.000 bis 710.000 Stück und wird per Post an Mitglieder, Spender_innen und Mitarbeiter_innen versandt.
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Mein Rotes Kreuz 04/2024- Ausgabe Vorarlberg

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10 ENGAGEMENT FRAGEN AN

10 ENGAGEMENT FRAGEN AN Die jungen Teilnehmer stellten ihr Erste-Hilfe-Wissen unter Beweis. Michael Goldgruber Helga Kromp-Kolb Die 75-jährige Wienerin ist Meteorologin und Klimaforscherin. Sie fasst in ihrem aktuellen Buch „Für Pessimismus ist es zu spät“ die Herausforderungen zusammen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Ein heißer Sommer liegt hinter uns. Aber hat es die nicht auch in der Vergangenheit gegeben? Früher war es auch heiß. Jetzt werden die Temperaturen zunehmend lebensbedrohlich. In Teilen der Welt wird es in manchen Jahreszeiten für die Menschen schwierig sein, zu überleben, vor allem wegen großer Hitze. Wie kann eine Organisation wie das Rote Kreuz helfen, lokal und international? Es geht darum, Menschen auf Extremwetterereignisse vorzubereiten. Das Rote Kreuz kann informieren, Veränderungen bewirken. Für jemanden, der mir in der Not hilft, habe ich eher ein offenes Ohr als für abstrakte Forderungen. Ist die Klimakatastrophe aufzuhalten? Noch sind wir nicht gescheitert. Wir könnten mit notwendigen Veränderungen Missstände beseitigen, das Klima schützen. Es geht nicht darum, warum etwas nicht funktioniert, sondern darum, was wir tun können, damit Änderungen funktionieren und unser Leben verbessern. Junges Engagement beim Bundesjugendcamp Nach einer fünfjährigen Pause fand wieder der größte Erste-Hilfe-Bewerb des Jugendrotkreuzes statt. Für die größte Jugendveranstaltung des Roten Kreuzes reisten im Juli mehr als 1.200 Jugendliche aus ganz Österreich nach Graz, um vier spannende Tage inmitten der Rotkreuz-Gemeinschaft zu erleben. Was alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbindet, war für die Jugendgruppenmitglieder ganz klar definierbar: „Man findet Freunde und kann anderen helfen. Das Beste am Jugendrotkreuz ist, dass die Leute zusammenhelfen“, so die jungen Menschen unisono. Im Rahmen eines Bewerbs stellten die Jugendlichen ihr praktisches und theoretisches Wissen in Erster Hilfe und in psychischer Gesundheit sowie ihre humanitäre Wertebildung unter Beweis. Am Ende konnten sich Teams aus Oberösterreich und der Steiermark als Gewinner durchsetzen. Spaß beim Miteinander Neben dem Bewerb wurde ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, bestehend aus Workshops und Freizeitaktivitäten, angeboten. Der Spaß, die Gemeinschaft und das Zusammenkommen standen beim Bundesjugendcamp immer im Mittelpunkt. B SIEGERTEAMS Jugend II (14 bis 17 Jahre): Lieboch, Steiermark RescueSMARTies, Salzburg Rettungsteufl 2, Salzburg Jugend I (11 bis 14 Jahre): Krenglbach 1, Oberösterreich Feldbach MIX, Steiermark Kirchbach Mini, Steiermark 1407 Punkte 1379 Punkte 1356 Punkte 876 Punkte 869 Punkte 861 Punkte ÖRK/Vidic mein Rotes Kreuz | November 2024

ÖRK/Thomas Marecek Sommercamps sorgen für Chancengleichheit Mit einem neuen Ferienbetreuungsangebot für Kinder setzt sich das Jugendrotkreuz für mehr Inklusion ein. Beim „Inklusiven Feriencamp“ des Jugendrotkreuzes werden im Sinne des Inklusionsgedankens sowohl Kinder mit als auch Kinder ohne Behinderung eingeladen. Dadurch sollen beide Gruppen die Lebensrealität der anderen kennenlernen und diese besser verstehen lernen. „Durch die inklusive Gruppe werden Vorurteile sowie Ängste abgebaut und es wird mehr Toleranz entwickelt“, erklärt Sonja Kuba, Leiterin des Österreichischen Jugendrotkreuzes. Zum Programm des Camps zählen Freizeitaktivitäten und Workshops. So wird bei manchen Kindern die Begeisterung für ein neues Hobby ge- weckt. „Kinder mit Behinderung erleben häufig, dass man ihnen zu wenig zutraut. Durch die Workshops zu Tanz und Bewegung wachsen sie über sich hinaus, das gibt ihnen Selbstbewusstsein“, so Judith Hinteregger, Projektleiterin der Sommerund Therapiecamps. Erholungsaufenthalt Das Juniorcamp ermöglicht Kindern mit schwerkranken oder alleinerziehenden Eltern zwei unbeschwerte und erlebnisreiche Wochen am slowenischen Meer. Begleitet werden sie dabei von Betreuern mit sozialpädagogischer Ausbildung, die immer ein offenes Ohr für die Teilnehmer haben. „Unsere Sommercamps bieten einen schönen Mehrwert: Die Kinder vernetzen sich untereinander, um auch nach den Camps in Kontakt zu bleiben. Sie unterstützen sich gegenseitig und freuen sich darauf, einander wiederzusehen“, erzählt Judith Hinteregger. B MEIN KONTAKT Sommercamps Weitere Details zur Ferienbetreuung des Jugendrotkreuzes erfahren Sie hier: www.jugendrotkreuz.at/ freizeit-jugendarbeit/ sommercamps 11 An einem Julitag im Jahr 2023 steht Fabiano in der Küche und bereitet sich eine Mahlzeit zu, als er im Vorzimmer ein lautes Poltern hört. „Ich dachte, dass eine Kiste heruntergefallen ist, und habe nach meinem Papa gerufen“, erinnert sich der 11-Jährige. Als er keine Antwort erhält, läuft er ins Vorzimmer. Dort liegt sein Vater nach einem Sturz von der Dachbodentreppe bewusstlos auf dem Boden. „Ich dachte nur: Was ist mit Papa los?“, so Fabiano über bange Momente. Er erinnert sich an den in der Schule besuchten Erste-Hilfe-Kurs, reagiert schnell und richtig. „Ich sprach ihn an und kontrollierte seine Atmung – er war bewusstlos. Ich MEINE RETTUNG „Was ist mit Papa los?“ Fabiano (11) brachte ihn in die stabile Seitenlage, wählte 144, setzte einen Notruf ab und öffnete das Einfahrtstor“, berichtet der junge Steirer. Kurz darauf trifft der Wagen des Roten Kreuzes ein. Fabianos Vater wird ins UKH Graz gebracht. Diagnose: schwere Gehirnerschütterung und Schädelprellung nach einem Sturz aus eineinhalb Metern Höhe, bei dem er mit dem Kopf gegen den Türstock geprallt war. „Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Ich bin sehr stolz auf Fabiano“, so Herr Vorhauser. Seit Jänner ist sein Sohn beim Jugendrotkreuz, für seine vorbildliche Reaktion erhielt er eine Lebensretter- Urkunde und den DDr.-Lauda-Preis, eine der höchsten Auszeichnungen des Roten Kreuzes. Fabianos Berufswunsch: „Rettungssanitäter werden und Medizin studieren.“ (ÖRK) Markus Hechenberger mein Rotes Kreuz | November 2024

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